Robert Stephenson Smyth Baden-Powell
(*22. Februar in London, † 8. Januar 1941 in Kenia)
Robert Baden-Powell wurde als siebter von acht Söhnen unter insgesamt zehn Kindern geboren. Sein Vater hatte außerdem vier weitere Kinder aus einer früheren Ehe. Er wurde von seiner Mutter aufgezogen, da sein Vater (Professor für Theologie und Geometrie an der Universität Oxford) starb, als er drei Jahre alt war. Sein Vorname setzt sich aus Namensteilen seiner Vorfahren Robert Stephenson, einem Eisenbahnpionier, und John Smyth, einem Kapitän, der in Diensten Elisabeth I. von England stand, zusammen. Rufname wurde später Bi-Pi (sein Rufname bei den Pfadfindern, auch: BiPi).
Die Pfadfinder Methode (oder auch die Pfadfinderische Methode) setzt auf Lernen durch Erfahrung. Das heißt, dass Kinder und Jugendliche beobachten, ausprobieren und die eigenen Erfahrungen sammeln können. Ziel ist es, Kinder und Jugendlichen in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen.
Die zentrale Methode ist die Projektarbeit. Hier bringen die Kinder und Jugendlichen ihren Interessen ein, fällen gemeinsam eine Entscheidung für ein Projekt, das sie in den Gruppenstunden umsetzten. Jede und Jeder kann sich mit ihren oder seinen Interessen und Wünschen an ein solches Projekt einbringen. Sie setzen selber die Rahmenbedingungen und Regeln für die Umsetzung und reflektieren das Projekt nach dessen Abschluss.
Innerhalb eines Projekts können die Pfadfinderinnen und Pfadfinder voneinander oder gemeinsam Neues lernen. In der Gemeinschaft der Gruppe können sie wertvolle Erfahrungen sammeln und sich in verschiedenen Rollen ausprobieren. Ob in der Leitung einer Kleingruppe oder die Fähigkeit, die eigenen Wünsche und Vorstellungen den anderen in der Gruppe darzustellen. Wertvoll sind auch die Erfahrungen, wie sie mit Schwierigkeiten umgehen. So gestalten sie aktiv ihre Welt und ihr Umfeld mit.
Pfadfinden bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) bietet Kindern und Jugendlichen mehr als ein Abenteuer. Es bietet ganz viele
Abenteuer:
mit Freundinnen und Freunden Spaß haben,
in der Natur unterwegs sein,
Neues entdecken und ausprobieren,
gemeinsam in der Gruppe das eigene Umfeld gestalten.
Pfadfinden ist aber immer auch ein persönliches Abenteuer. Denn es geht auch um den Einzelnen, um die ganz individuellen Stärken, die jede und jeder mitbringt. Und schließlich sind wir auch im
Glauben unterwegs.
Unser Verständnis für die Welt beruht auf den Grundsätzen des christlichen Glaubens. Selbstverständlich übernehmen Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch Verantwortung für die Natur und setzen sich
für die Umwelt ein. Alles in allem macht Pfadfinden Kinder und Jugendliche zu starken und selbstständigen Persönlichkeiten und bietet ihnen Erlebnisse und Erfahrungen, die wertvoll für ihr
weiteres Leben sind.
DPSG in der Kirche
Als katholischer Verband leiten wir unsere Grundsätze auch aus der Botschaft Jesu Christi ab. In Kirche bringen wir uns aktiv ein und leben unseren Glauben im Pfadfinden. Mitglied in der DPSG
kann jede und jeder unabhängig von der Konfession werden.
Die Kirche, die wir als Pfadfinderinnen und Pfadfinder in der DPSG sein wollen, gleicht einer Gemeinschaft am Lagerfeuer. Wie Feuer Wärme und Licht spendet, so erfahren wir das Feuer Gottes immer
wieder als eine Kraftquelle für unser Leben und unseren Glauben. Unser Kirchenbild gleicht aber auch einer Gruppe auf dem Hike. Wir sind gemeinsam auf dem Weg und helfen und unterstützen uns auch
auf schwierigen Abschnitten gegenseitig. Jede und Jeder bringt sich mit ihren oder seinen Fähigkeiten ein. Wie die Kompassnadel zuverlässig nach Norden zeigt, so gibt Jesus Christus sein Leben
und seine frohe Botschaft unserer Gemeinschaft als Kirche Orientierung auf ihrem Weg.
Und schließlich zeigt sich unser Glaube in der Tat. Wir wollen Bauleute sein, die eine lebenswerte Stadt gestalten und entwickeln. Wir als DPSG wollen die Welt im Sinne Jesu Christi gestalten und
sie ein wenig besser zurücklassen, als wir sie vorgefunden haben.
Als Mitglieder der DPSG halten wir fest an den Grundsätzen des christlichen Glaubens. Das Wirken Jesu Christi ist Vorbild für unser Leben. Wir handeln aus der Verantwortung, die sich aus der
Zugehörigkeit des Verbandes zur katholischen Kirche und unserem Glauben an Gott ergibt.
DPSG in Zahlen
Die DPSG wurde 1929 gegründet und ist mit rund 95.000 Mitgliedern der größte katholische Pfadfinderverband und gleichzeitig einer der größten Kinder- und Jugendverbände in Deutschland. In der
Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg sind rund 25.000 Wölflinge (7- bis 10-Jährige), 21.500 Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder (10- bis 13-Jährige), 14.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder
(13- bis 16-Jährige) sowie 14.500 Roverinnen und Rover (16- bis 20-Jährige) aktiv. Geleitet und begleitet werden sie von rund 20.000 Leiterinnen und Leitern (ab 18 Jahren). Die DPSG ist in 25
Diözesen vertreten, zählt rund 1400 Stämme und Siedlungen sowie 137 Bezirke.
DPSG in der Gesellschaft
Pfadfinderinnen und Pfadfinder in der Paulskirche in Frankfurt
Die erste Vollversammlung der Pfadfinderstufe fand 2000 in der Frankfurter Paulskirche statt. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder beschlossen die Großveranstaltung "fettgrün".
Pfadfinden ermutigt Kinder und Jugendliche dazu, Verantwortung für sich, ihre Mitmenschen und ihre Umwelt zu übernehmen. Schritt für Schritt erlernen sie politisches Verhalten durch aktive
Mitbestimmung. Pfadfinder sind offen gegenüber allen Menschen. Fester Bestandteil der DPSG ist seit mehr als 50 Jahren das gemeinsame Pfadfinden mit und das Einsetzten für Menschen mit
Behinderung. Ebenso setzen sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder für ihre Umwelt ein. In den Gruppenstunden und in den Zeltlagern, im Leben draußen lernen sie ihre Natur zu bewahren und
Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen.
Über die Grenzen hinaus setzen sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder für internationale Gerechtigkeit ein. Ziel ist es, Kinder- und Jugendliche für den Einsatz für eine gerechte Welt fit zu
machen. Dies zeigt sich besonders lebendig in den verschiedenen Partnerschaften, die die DPSG beispielsweise mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern anderer Verbände weltweit pflegt. Ob in der
Gruppenstunde, im Stamm, innerhalb des Verbandes oder über dessen Grenzen hinaus, unsere Mitglieder gestalten ihre und unsere Zukunft mit. Auf Bundesebene setzen wir uns in der politischen
Jugendarbeit an vielen Stellen für die Kinder und Jugendlichen, nicht nur im Verband, sondern in der Gesellschaft ein.
Friedenspfadfinder
Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben wir Freundinnen und Freunde auf der ganzen Welt. Als Mitglied der Weltpfadfinderschaft, der World Organisation of the Scout Movement (WOSM), setzt sich
die DPSG für internationale Freundschaft und Solidarität, Partnerschaft und Zusammenarbeit und der Mitgestaltung des Friedens ein. Das beginnt schon in der alltäglichen Gruppenarbeit. Zum
Pfadfinden in der DPSG sind Kinder und Jugendliche mit unterschiedlicher Herkunft und kulturellem Hintergrund eingeladen. Die kulturelle Vielfalt ist eine Bereicherung im Leben der Kinder und
Jugendlichen.
Eine besondere Chance bietet dabei die internationale Begegnung. Wenn die Kinder und Jugendlichen zusammen mit Pfandfinderinnen und Pfadfindern aus einem anderen Land ein gemeinsames Lager
erleben oder ein Projekt verwirklichen, voneinander lernen und den Frieden mitgestalten, stärkt das die internationale Gemeinschaft.
Die Pfadfinderkluft wird im Stamm Hl.Kreuz meist während der Gruppenstunde und vor allem zu offiziellen
Anlässen wie z.B. Gottesdienste oder Versprechensfeiern getragen. Auch bei größeren Aktionen und Lagern ist sie immer mit dabei und unverzichtbar.
Die Kluft war von Lord Baden-Powell zunächst dazu angedacht, soziale Unterschiede unter den Kindern auszugleichen. Mit
der Pfadfinderkluft sollten alle gleich sein und die Grenzen zwischen Arm und Reich dadurch verschwinden.
Heute wird die Kluft als äußeres Erkennungszeichen für die Pfadfinder getragen. Im Stamm Hl.Kreuz ist es für jedes Kind ein
toller Moment seine eigene Kluft zu bekommen. Vor allem die jüngeren Grüpplingen tragen sie mit Stolz in der Gruppenstunde.
Die Kluft der DPSG setzt sich aus dem sandfarbenen Hemd und dem Halstuch mit Knoten zusammen. Die Halstücher entsprechen dabei
den einzelnen Stufenfarben.
Wölflinge tragen eine oranges Halstuch, Jungpfadfinder ein blaues, Pfadfinder ein grünes, Rover ein rotes und Leiter ein graues Halstuch. Leiter die den Woodbadgekurs, die offizielle
Leiterausbildung, abgeschlossen haben tragen ein rosa Woodbadgetuch mit McLaren-Tartar und dazu ein Lederband mit zwei Holzklötzchen.
Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil der Kluft sind die Aufnäher. Folgende Aufnäher gehören laut Kluftordnung auf die Kluft anfgenäht:
Die lila Weltbundlilie des WOSM, die die Zugehörigkeit zur Weltpfadfinderbewegung kennzeichnet, wird auf der rechten Brusttaschenklappe getragen.
Der Wolfskopf bzw. die Stufenlilien kennzeichnen die Zugehörigkeit zu einer der Altersstufen und werden auf der linken Brusttaschenklappe getragen. Der Aufnäher wird erst beim Ablegen des jeweiligen Stufenversprechen dem Grüppling übergeben.
Das Nationalitätenabzeichen über der linken Brusttasche zeigt die Herkunft eines Pfadfidners an. Alle Pfadfidner aus der Europäischen Union tragen dabei, neben ihren Landesfarben, auch auch das Sternenbanner der EU.
Der ICCS-Aufnäher gehört über die rechte Brusttasche. ICCS ist die Abkürzung "International Catholic Conference of Scouting" also "Die Internationale Katholische Konferenz des Pfadfindertums" und kennzeichnet damit die Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche.
Der DPSG-Aufnäher kennzeichnet die Zugehörigkeit zum Pfadfinderverband "Deutsche Pfadfidnerschaft St. Georg" und wird auf dem rechten Oberarm getragen.
Der Stammesaufnäher auf dem linken Oberarm weist auf die Stammeszugehörigkeit hin.
Gruppenabzeichen (hier die Rudelaufnäher) weisen auf die jeweilige Gruppenzughörigkeit hin und werden auf dem linken Oberarm, unter dem Stammesaufnäher, getragen.
Der Aufnäher der aktuellen Jahresaktion kommt auf den rechten Oberarm und Aktionsaufnäher, die es bei größeren Aktionen wie Zeltlager gibt, kommen auf die rechte Brusttasche.
Weitere Aufnäher sind laut Kluftornung nicht vorgesehen. Jedoch trägt fast jeder Pfadfinder noch viele weitere Aufnäher auf seiner Kluft, die auf Aktionen, Fahrten oder Zeltlager verweisen.
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